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Aus IGNIS-Fernkurs 2 Die Grundlagen Christlicher
        Vertiefungstext:  Psychologie: Der Mensch - das geschaffene
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        Der Mensch ist Geschöpf.            ausfinden. Doch ohne Offenbarung     sagen über Gottes  Vorstellungen
        Eine grundlegende  Tatsache des     durch den Schöpfer wird man nur      von seinem Werk „Mensch“ zu ge-
        christlichen Menschenbildes ist, dass   einen Teil der Botschaft entdecken.  winnen, lassen sich unterschiedliche
        der  Mensch  nicht  aus  sich  heraus                                    Einstiegspunkte finden. Für viele
        entstanden ist, nicht als Zufallspro-  Achtung vor dem Schöpfer          zentral ist der Vers aus dem Schöp-
        dukt einer eigendynamisch ablau-    Der Schöpfer hat einen Vorsprung,    fungsbericht in 1 Mose 1:
        fenden Evolutionskette. Er ist auch   das Geschöpf hinkt in Verstehen, Er-  „Lasset uns Menschen machen, ein
        nicht einfach eben da, ohne dass wir   kenntnis und Erfahrung hinterher.   Bild, das uns gleich sei ...“ (1 Mose
        jetzt groß fragen müssten, woher er   Wie Gott Hiob fragt, müssen auch   1, 26)
        kommt und wohin er geht, sondern:   wir uns fragen lassen:               Der Mensch ist als Bild Gottes ge-
        Er ist Geschöpf Gottes.             „Wo warst du, als ich die Erde grün-  schaffen. „Das wird vor allem gesagt,
                                            dete? Sage mir’s, wenn du so klug    was irgend sonst noch vom Men-
        Wenn der Mensch Geschöpf ist, be-   bist! Weißt du, wer ihr Maß gesetzt   schen gesagt ist. Es bildet die Grund-
        deutet das, dass man seinen Schöpfer   hat oder wer über sie die Richt-  bestimmung der Schriftlehre vom
        in jedes Nachdenken über den Men-   schnur gezogen hat?“ (Hiob 38,4f) -   Menschen und ist in jeder Aussage
        schen einbeziehen muss, denn wie    und natürlich müssen wir wie Hiob    enthalten, die irgendwie vom Men-
        alles Geschaffene erklärt er sich nicht   zugeben, dass all das lange vor unse-  schen  gemacht  wird.“(Guardini,
        völlig aus sich selbst heraus. Man   rer Zeit geschah, ohne unser Wissen   1999, S. 46)
        kann durch Beobachten, Befragen,    oder Dazutun.                        Wir dürfen annehmen, dass die-
        Eigenerfahrung oder auch durch                                           se Bestimmung „ein Bild, das uns
        einfühlendes Verstehen in einer wis-  Lasset uns Menschen machen, ein    gleich sei“ grundsätzlich auch für alle
        senschaftlichen Forschung einiges   Bild, das uns gleich sei…            nachfolgenden  Generationen  gilt,
        über sein Verhalten und Erleben her-  Um aus der Bibel die zentralen Aus-  denn vier Kapitel später lesen wir in



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